Hohe Schneelasten sind im Bayerischen Wald nichts Ungewöhnliches. Eine neue Fertigungsstätte mit Produktionshallen und zweigeschossigem Verwaltungstrakt fängt sie mit Leichtigkeit ab. Auszug aus der Zeitschrift: ©Mikado - Bild: © Dr. Koy / Holzmanufaktur Liebich GmbH
Delikatessen wie Pralinen oder teurer Wein hüllen sich oft in ein hölzernes Gewand, eine maßgeschneiderte Verpackung. Produziert werden diese nicht selten von Holzmanufaktur Liebich in Regen im Bayerischen Wald, von den Einheimischen liebevoll „Schachterlfabrik“ genannt. Die Mitarbeiter fertigen in vielen Arbeitsgängen aus heimischem Massivholz und zertifiziertem Sperrholz, Leim und Nägeln Verpackungen für hochwertige und kostbare Produkte. Und das derart erfolgreich, dass der ursprüngliche Produktionsstandort zu klein wurde. Im Zwieseler Gewerbegebiet Fürhaupten ist jetzt eine neue „Schachterlfabrik“ entstanden.
Nachhaltiges Bauen beginnt mit regionalen Materialien
Natürlich aus Holz. Denn wer im Bayerischen Wald baue, sollte dies möglichst auch mit Holz aus der Region tun, so Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bei einem Zusammentreffen mit „Schachterlfabrikbesitzer“ Dr. Thomas Koy im Rahmen der bayerischen Diskussionssendung „jetzt red i“. der Zufall wollte es, dass Michael Wenig, Geschäftsführer des für die Bauaufgabe in jeder Hinsicht geeigneten Holzbaubetriebs Dengler aus Rinchnach, just in derselben Sendung zu Gast war. Und so entstand aus einer Diskussionsrunde eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Der Grundriss der 45,80 m breiten „Schachterlfabrik“ ist so klar wie die „Schachterln“ selbst. In der Mitte der der Produktionshalle zieht sich ein 8,20 m breiter Gang durch das gesamte Gebäude. Dieser misst ganze 72,55 m. Damit in der Hallenmitte stets genügend Tageslichtvorhanden ist, ist der auf 6,40 m Höhe liegende First fast durchgängig mit Glasoberlichtern bestückt. Rechts und links des Gangs sind die Fertigungsräume angeordnet. „An einem Ende des Baukörpers wird das Holz angeliefert und durch den Gang in die erste Werkstatt geschoben, wo die ersten Fertigungsschritte ablaufen. Im Anschluss wird das neu entstandene Halbfertigprodukt in die nächste Werkstatt geschoben, und so geht es Werkstatt für Werkstatt weiter, bis die fertigen Schachteln am anderen Ende des Gebäudes schließlich die Halle verlassen.“, erklärt Wenig den Produktionsablauf.
Um den Grundriss systematisch durchzuorganisieren, lieferte der Bauherr im Zuge der Planung maßstabgetreue Aufkleber an die Zimmerei , auf denen die einzelnen Maschinen mit ihren technischen Randgrößen gekennzeichnet waren. So konnten die Arbeitsabläufe bei der baulichen Struktur berücksichtigt werden, sodass im Neubau nun eine Störungsfrei ablaufende, durchgängige Fertigung garantiert ist.
Projekt Holzmanufaktur Liebich:
www.liebich-holz.de
Nutzfläche: Halle 3250 m², Büro 560 m²
1002 m³ verbautes Bauholz und Holzwerkstoffe
Bauzeit: August 2015 bis Weihnachten 2016